Vom "Schwarzen Adler" zum Hotel "Adlerhof"
Bevor der "Adler" in die unmittelbare Nähe des Bahnhofsgebäudes verlegt wurde- vermutlich kurz nach Eröffnung der Taubertalbahn im Jahr 1867-, lag er an zwei verschiedenen Standorten in der Kernstadt: seit Beginn des 18. Jahrhunderts zwei Häuser unterhalb des Eingangstores zur Amtskellerei an der Nordseite der Hauptstraße (heute Buchhandlung Stein), nach dem Ende der ersten Adlerwirtschaft und einer Wiedereröffnung zu Beginn des 19. Jahrhunderts an der Nordseite der unteren Hauptstraße, direkt neben dem "Hirschen".
1701
Hans Klebes, Wirt "Zum Schwarzen Adler"
1706
Hans Georg Breitenbach, Wirt "Zum Schwarzen Adler"; er zahlte 2 Gulden 20Kreuzer "Weinaccis" in die Kellerei.
1711
Johann Stephan Frank, Wirt "Zum Schwarzen Adler"
1716 - 1749
Nikolaus Lipp, Wirt "Zum Schwarzen Adler".1716 und1718 wird er als Trauzeuge genannt.
1728
verkaufte er Wein. An Martini 1736 fuhr er morgens gegen 3 Uhr mit einer Wagenladung und drei Pferden zum Hof hinaus nach Miltenberg; seine Frau gab deswegen zwei Pfund Wachs an die Kirche.
1760
Christoph Lipp, Adlerwirt, Sohn des Nikolaus Lipp; 1742 als Ochsenwirt erwähnt; verheiratet mit Anna Maria, der Tochter des Löwenwirts Wilhelm Schüle.
1765
Martin Baumann, Adlerwirt, kaufte das Gasthaus "Zum Schwanen". Vermutlich wurde der "Adler" damals nicht weitergeführt und etwa ein halbes Jahrhundert später an einem neuen Standort in der unteren Hauptstraße wieder eröffnet.
1835 - 1836
Heinrich Josef Hofmann, Wirt "Zum Schwarzen Adler", Stadtrat
1842 - 1845
Marianne Hofmann, Witwe des Heinrich Josef Hofmann, führte mit ihrem Sohn Franz den "Adler" weiter.
1849 - 1880
Franz Hofmann, Adlerwirt; verheiratet mit Christine, geb. Wöppel. 1850 musste er wegen versäumter Nachtwache 30Kreuzer Strafe zahlen. 1852 und 1857 versuchte er von der Stadtverwaltung die Genehmigung zu erhalten, auf der anderen Seite der Tauber eine Gartenwirtschaft eröffnen zu dürfen, beide Male ohne Erfolg. Nach Eröffnung der Taubertalbahn im Jahr 1867 verlegte Franz Hofmann seine Gaststätte, jetzt "Zum Goldenen Adler" genannt, in die unmittelbare Nähe des Bahnhofs; diesen Wechsel dürfte er um das Jahr 1870 oder wenig später vollzogen haben. 1875 hieß er bereits "Adlerwirt am Bahnhof". Er starb 1880 als "Restaurateur" im Alter von 60 Jahren.
1881 - 1909
Julius Hofmann, Adlerwirt. 1881-1887 vermietete er die Gaststätte an die Post. Danach führte er als "Restaurateur" das Hotel wieder weiter. 1889 erreichte er, dass im Interesse der zu später Stunde ankommenden Reisenden am Bahnhof eine Laterne angebracht wurde. 1899 unterzeichnete "Hotelier Hofmann am Bahnhofshotel zum Adler" als erster Bürger der Stadt einen Vertrag über die Einrichtung eines Fernsprechers. 1900 war er im Bürgerausschuss. 1903 baute er an der heutigen Stelle (Bahnhofstraße 18) das "Bahnhofhotel zum Adler" neu auf: das Gebäude nebenan, in dem es bisher untergebracht war (Bahnhofstraße 16), verkaufte er. Nach seinem Tod im Jahr 1909 führte seine Witwe das Bahnhofshotel weiter.
seit 1919
Andreas Prümmer Inhaber des Bahnhofshotels "Zum Goldenen Adler". 1929 verpachtete er das Hotel an Josef Englert aus Altheim, übernahm es aber 1933 wieder und führte es bis Anfang der 50er Jahre. Dann war Emil Gary für einige Jahre Pächter und Josef Brunner der Besitzer.
1957 - 1992
Karl Henschker und seine Frau Hildegard, geb. Kiess, kauften das Hotel im Jahr 1957 von Josef Brunner. Sie modernisierten das "Hotel Henschker" grundlegend und erweiterten es um einen Anbau.
1992 - 2012
Heidi Henschker. Sie gab dem Hotel in Anlehnung an die frühere Tradition den Namen "Hotel Adlerhof".
Seit 2012
erstrahlt das Hotel im neuen Glanz unter Führung der Familie Kainz.